CYRUS HALL McCORMICK

Cyrus Hall McCormick (* 15. Februar 1809 in Shenandoah Valley, Rockbridge County, Virginia; † 13. Mai 1884 in Chicago) war ein amerikanischer Erfinder von Landmaschinen und Gründer der McCormick Harvesting Machine Company. Sein „Virginia-Reaper“, mit dem er weltbekannt wurde, förderte die Mechanisierung in der Getreideernte und steigerte dadurch die Produktivität der amerikanischen Landwirtschaft erheblich.

Von seinem Vater Robert Hall McCormick übernahm er 1831 die Pläne zum Bau einer von Pferden gezogenen Mähmaschine (Reaper). Innerhalb von sechs Wochen schaffte es Cyrus Hall McCormick, die Pläne für die Mähmaschine entscheidend zu modifizieren, eine erste Version zu bauen und erfolgreich zu testen. Am Ende des Jahres 1831 konnte er seinen „Virginia-Reaper“  zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorstellen. Nach weiteren Verbesserungen erhielt Cyrus am 21. Juni 1834 das amerikanische Patent für seine Mähmaschine.

1847 zog Cyrus Hall McCormick ins aufstrebende Chicago, um von dort aus seine Maschinen in den gesamten landwirtschaftlich geprägten mittleren Westen zu liefern. 

1856 nahm Cyrus seine Brüder William und Leander in das Unternehmen auf und gründete so den Vorläufer der McCormick Harvesting Machine Company. In diesem Jahr wurden über 4.000 Stück der „Virginia-Reaper“ verkauft, 1862 bereits 33.000, und bis zu seinem Tod im Jahr 1884 waren bereits mehr als 500.000 Mähmaschinen im Einsatz.

Cyrus Hall McCormick heiratete 1858 Nancy (Nettie) Fowler, mit der er sieben Kinder hatte. Nach seinem Tod am  13. Mai 1884 übernahm sein ältester Sohn, Cyrus McCormick II, bis zum Jahr 1902 den Vorsitz der McCormick Harvesting Machine Company.

INTERNATIONAL HARVESTER COMPANY

Am 12. August 1902 wurde die „International Harvester Company“ (IHC) durch die Fusion mehrerer führender landwirtschaftlicher Maschinenhersteller, darunter die McComick Harvesting Machine Company, die Deering Harvester Company, die Milwaukee Harvester Company, Warder Bushnell & Glessner Co. und die Plano Manufacturing Company, gegründet. Sitz des zur damaligen Zeit weltgrößten Produzenten landwirtschaftlicher Maschinen war ebenfalls Chicago, Illinois, USA. Zum Chief Executive Officer (CEO) der neu gegründeten Gesellschaft wurde Cyrus Hall McCormick II, Sohn des Gründers der McCormick Harvesting Machine Company, ernannt.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die IHC zum weltgrößten Hersteller von Landmaschinen, Baumaschinen und Lastkraftwagen. Es wurden aber auch Küchenmaschinen, Kühlgeräte und Gartenmaschinen produziert. Außerdem befasste sich die IHC auch mit der Entwicklung von Gasturbinen, Brennstoffzellen und Anlagen zur Nutzbarmachung von Atomenergie. Produkte der IHC waren beispielsweise auch in den Saturn-V-Raketen des US Mondprogramms der NASA verbaut.

1955 wurde die Kältegerätesparte (Kühlgeräte und Klimaanlagen) an die Whirlpool Corporation verkauft.

Bedingt durch die wirtschaftliche Rezession in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, schlechter Unternehmensführung und eines langen, kostspieligen Streiks kam die IHC in finanzielle Schwierigkeiten. Im Bemühen sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, wurden im Laufe der frühen 1980er Jahre einzelne Unternehmenssparten an Mitbewerber verkauft.

1981 verkaufte die IHC den Geschäftsbereich Solar Turbines an Caterpillar.

Die Gartengerätesparte wurde ebenfalls 1981 an die MTD Products Inc. verkauft, die heute noch Gartengeräte unter dem früheren Markennamen „Cub Cadet“ weltweit vertreibt.

Der Bereich Baumaschinen wurde im November 1982 an Dresser Industries verkauft.

Am 26. November 1984 wurde die Landmaschinensparte an den Ölkonzern Tenneco verkauft, die die Landwirtschaftssparte der IHC mit ihrer Tochter, der Case Corporation, zu der die Marke „Case“ gehörte, zur neuen Marke Case IH fusionierte.  

1999 fusionierten die „Case Corporation“ mit ihrer Marke Case IH und „New Holland NV“  zum neuen Konzern CNH Global (später CNH Industrial). Der Markenname „International Harvester“ gehört somit aktuell zum Konzern CNH Industrial. Der Markenname „McCormick“ musste im Zuge dieser Fusion aufgrund europäischer Wettbewerbsregeln an den italienischen Konzern Argo Tractors S.p.A. verkauft werden.

Der Nutzfahrzeugbereich (LKWs) der IHC wurde ab 14. Februar 1986 unter dem neuen Markennamen Navistar International weitergeführt. 

2020 übernahm die Volkswagen AG die Mehrheit an der Navistar International Corporation.

2024 wurde die Navistar International Corporation in „International Motors“ umbenannt.

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