USA Import meines International Scout II – Der Beginn meiner Sammelleidenschaft
Erstmals wurde ich beim ehemaligen Autohändler Schachinger in Redlham darauf aufmerksam, dass International Harvester anscheinend auch Geländewagen baute. Völlig fasziniert betrachtete ich den völlig verrosteten „Scout II Traveler“ in gelb und träumte davon, wie schön es wäre, so ein Auto in gutem Zustand zu finden.
Einige Jahre später stolperte ich bei einem Autohändler in Salzburg über einen Scout II Geländewagen in gutem Zustand. Es handelte sich um einen weinroten Scout II mit geringer Laufleistung, der früher als Feuerwehrfahrzeug in Bad Goisern unterwegs war. Dieser Scout sollte so viel ich mich erinnern kann um die Euro 10.000 kosten. Ich traute mich nach langem hin und her nicht über einen Kauf drüber, hielt ab er ab sofort die Augen noch mehr offen.
Auf der amerikanischen Ebay-Plattform war im Juli 2009 ein neuwertiger „1979 International Scout II“ Geländewagen mit angeblich nur etwas mehr als 300 Originalmeilen inseriert. Der Wagen stand in Escondido, Kalifornien und ich hatte keinerlei Erfahrung mit dem US Import eines Fahrzeuges, kannte allerdings aus dem Fernsehen zahlreiche „Horrorgeschichten“ diesbezüglich. Ich wusste aber sofort: Dieses Auto musste ich haben!
Ich hörte mich in meinem Umfeld nach Kontakten um, die mir eventuell beim Import behilflich sein könnten und stieß dabei auf den Namen Alexander Knoll aus Hall in Tirol. Ich kontaktierte Alexander und er war tatsächlich bereit mir zu helfen. Alexander war mir sofort sympathisch und ich wusste, da sich ihm vertrauen konnte. Alexander meinte, dass er in den USA einen „Agenten“ namens „Peter Theuer“ hätte, der für ihn in den USA immer die gesamte Kaufabwicklung und Zollabwicklung durchführt, sowie den Schiffstransport organisiert. So kam ich mit Peter Theuer in Kontakt. Peter ist gebürtiger Österreicher, war zum damaligen Zeitpunkt weit über 70 Jahre alt, war aber zu der Zeit noch voll im Geschäft. Auch zu Peter fasste ich sofort Vertrauen. Ab diesem Zeitpunkt funktionierte alles wie am Schnürchen.
Die E-Mails gingen hin und her. Am 6. August 2009 um 2.35 Uhr MEZ bekam ich dann von Peter die Nachricht „Der Deal ist geritzt!“. Diese E-Mail werde ich nie vergessen! Trotz meines Vertrauens hatte ich dann aber doch etwas Bammel, als ich den geforderten Geldbetrag in die USA überweisen musste. Gottseidank funktionierte aber das nach ein paar Anlaufschwierigkeiten bei der örtlichen Bank, und dem etwas misstrauischen Blick meines Bankberaters letztlich auch ohne nennenswerte Probleme.
Peter Theuer war mir dann in den Folgejahren noch bei weiteren US-Imports behilflich, beispielsweise bei meinem Chevy Van G20, und auch beim International 3388 „Snoopy“ Traktor.
Nach Ankunft des Containers in Bremerhaven kümmerte sich Alexander Knoll um den Transport nach Hall in Tirol. Am 12. Oktober 2009 kam der Container am ÖBB Verladebahnhof in Hall in Tirol an. Ich hatte mich extra auf den Weg gemacht, um bei der Entladung dabei zu sein.
Während ich den Container mit dem LKW-Fahrer auslud – bis dahin hatte ich noch nie ein US Car gestartet oder gefahren – kümmerte sich Alexander um die Tiroler Einzelgenehmigung, die ich bei der Heimfahrt schon in Händen hielt.
Die erforderlichen Umbauarbeiten, vor allem an der Elektrik (Hauptscheinwerfer, gelbe Blinker) führte die Fa. Autoelektrik Spitzbart aus Ohlsdorf durch.
Ich bin überzeugt, dass es weltweit keine drei Stück „International Scout II“ in diesem Originalzustand mit so einer geringen Laufleistung gibt. Da steht also seit 2009 ein echtes „Schätzchen“ in meiner Garage!













